Martin Daum

26.04.2004

Der Mercedes-Benz Unimog im schweren Räumdienst
  • Maßgeschneiderte Trägerfahrzeuge aus der Produktlinie U 300 – U 500 für den Einsatz mit leistungsintensiven Schneeräumgeräten
  • Kernkompetenzen in der rotierenden Schneeräumung mit Hochleistungs-Schneefräsen und –Schneeschleudern

Was macht die Unimog-Geräteträger der Produktlinie U 300 – U 500 von Mercedes-Benz zu maßgeschneiderten Trägerfahrzeugen für die Hochleistungsgeräte der rotierenden Schneeräumung? Auf den ersten Blick selbstverständlich ihre exzellenten Fahreigenschaften auf glattem Geläuf, ihre Wendigkeit, die wohl dosierte, starke Motorkraft und die komfortable Kabine mit freier Sicht auf das Gerät - aber das alles gilt auch für den Einsatz anderer Geräte am Unimog. Für den effizienten und wirtschaftlichen Einsatz von Schneefräsen und Schneeschleudern muss es schon ein wenig mehr sein an unimogspezifischen Besonderheiten.

Der Unimog wurde als professioneller Geräteträger entwickelt und bietet ideale Voraussetzungen für Geräteanbauten, Geräteantriebe sowie Arbeitskombinationen. Der weit gespreizte Geschwindigkeitsbereich reicht von 120 m/h bis zu 85 km/h, so dass die gerade im Winterdienst bei verharschtem oder vereistem Schnee notwendigen sehr niedrigen Vorschubgeschwindigkeiten gefahren werden können. Eine große Rolle spielt auch die gute Sicht auf die Geräte aus einer entspannten Sitzposition. Nicht zuletzt schlägt die hohe Vorderachslast positiv zu Buche.

Ein weiterer Vorteil des Unimog ist sein Fahrzeugrahmen, der für hohe Nutzlasten ausgelegt ist. Der Unimog ruht auf zwei Längsträgern, die mit drei Querträgern und fünf Querrohren verschraubt sind. Verwindungsfähig und biegesteif muss der Rahmen sein, um die hohen Anforderungen zu erfüllen. Progressiv ausgelegte Schraubenfedern mit langen Federwegen sowie last- und wegeabhängig arbeitende Stoßdämpfer verringern die Wank- und Nickbewegungen. Insbesondere die Letzteren spielen beim Einsatz mit schwerem Räumgerät eine Rolle. Denn immerhin wiegt eine mittelgroße Schneefräse um die 1 500 kg. Diese Last an der Rahmenfront nimmt der Unimog mühelos auf, wobei das Gerät durch den Hebelweg des langen Vorbaus mehr Gewicht an die Achse bringt, als es für sich alleine wiegt. Der Unimog „verkraftet“ an der Vorderachse 4 000 kg (Beispiel U 500 bei 16 t zulässigem Gesamtgewicht und einer Nutzlast von 8,18 t). Allerdings wird für Arbeiten mit der Schneefräse eine Ballastierung nötig. In vielen Fällen dient praktischerweise der gefüllte Streuautomat als Ballast - für die folgende Fahrt mit dem Schneepflug wird er ohnehin benötigt.

Schneefräsen und Schneeschleudern benötigen einen hohen Kraftzufluss. Am Unimog erhalten sie die Power über die Frontzapfwelle. Diese ist über eine Gelenkwelle direkt mit der Kurbelwelle des Fahrzeugmotors verbunden und verfügt im Falle des U 500 über eine Antriebsleistung von bis zu 150 kW (203 PS). Das bedeutet: Der Unimog lässt die Fräse aus eigener Kraft mechanisch rotieren, benötigt also keinen separaten Antriebsmotor oder hydrostatischen Antrieb wie bei konventionellen selbstfahrenden Schneefräsen. Die Kraft fließt über eine drehelastische Kupplung und eine ölhydraulische Lamellenkupplung sowie ein Stirnradgetriebe auf die Zapfwelle. Hier erfolgt über einen Zapfwellenstummel der Kontakt mit dem Gerät.

Den Hydraulik-Anschluss benötigt die Schneefräse für verschiedene Einstellungen, zum Beispiel zur exakten Einstellung der Position des Auswurfkamins oder der Querneigung. Außerdem kann das Gerät damit angehoben und abgesenkt werden. Der Unimog hält dafür die Kommunalhydraulik mit vier Funktionen vor.

Serienmäßig verfügt der Unimog über ein Achtgang-Getriebe mit insgesamt drei Schaltgruppen (Grundgänge, Arbeitsgänge, Kriechgänge), also je 24 Gänge vorwärts und rückwärts. In allen Gängen steht dem Gerät die maximale Zapfwellenleistung von 150 kW zur Verfügung, da der Zapfwellenstrang vom Fahr-Antriebsstrang getrennt ist. Auf Wunsch können die Unimog der Produktlinie U 300 – U 500 mit einem hydrostatischen Fahrantrieb ausgerüstet werden, der stufenlos und ruckfrei niedrige Fahrgeschwindigkeiten bis hin zum Niedrigstwert von knapp über 0 km/h bei gleich bleibender Motordrehzahl ermöglicht. Das serienmäßige Getriebe des Unimog erlaubt im Bereich der Kriechgänge auch schon eine Mindestgeschwindigkeit von 0,1 km/h, die elektronisch-pneumatische Telligent-Schaltung bietet dazu müheloses Schalten - im Gegensatz zum hydrostatischen Antrieb aber nicht stufenlos.

Für den Geräteeinsatz steht dem Unimog mit Fahrhydrostat der Bereich bis 25 km/h zur Verfügung, im oberhalb angesiedelten Fahrbetrieb arbeitet das Achtgang-Getriebe. Der Fahrer eines Unimog mit hydrostatischem Fahrantrieb hat den Vorteil, sich beim Geräteeinsatz ganz auf die Räumstrecke konzentrieren zu können. Die Arbeitsgeschwindigkeit beim Fräsen liegt in der Regel zwischen 0,5 und 1 km/h. Der Antrieb der Fräse erfolgt bei beiden Antriebsvarianten über die Zapfwelle. Dieser mechanische Geräteantrieb hat den Vorteil, dass bei zu starker Belastung die Schneefräse nicht einfach blockiert, sondern sich die Drehzahl der Zapfwelle zunächst spürbar verringert und der Fahrer durch Bremsen oder Anhalten darauf reagieren kann.

Entscheidend für den harmonisch ineinander greifenden Kraftfluss des Unimog ist der kraftvolle und elastische Motor, der buchstäblich aus dem Vollen schöpfen kann. Der Reihen-Sechszylinder-Turbodiesel vom Typ OM 906 LA, der beispielsweise im U 500 eingebaut ist, leistet in der Serienausführung bereits 170 kW (230 PS). Auf Wunsch steht er zudem in einer leistungsgesteigerten Variante mit 205 kW (280 PS) zur Verfügung. Direkteinspritzung, Dreiventiltechnik, Abgasturbolader und Ladeluftkühlung belegen den hohen Standard dieses Aggregats, selbstverständlich auch das Einhalten der Abgasnorm Euro 3. Für den Einsatz mit leistungsstarken Geräten von größter Bedeutung ist aber der kräftige und gleichmäßige Drehmomentanstieg. So entsteht ein breiter Konstantleistungsbereich mit hohen Leistungsreserven. Die Zapfwelle liefert dabei der Schneefräse dauerhaft nahezu gleichmäßige Drehzahlen bei hoher Leistung. Daneben bleibt in der passenden Dosierung Kraft genug für den Fahrantrieb.

Der permanente Allradantrieb mit drei Differenzialsperren versetzt den Unimog jederzeit in die Lage, auch mit schwierigen Einsatzbedingungen fertig zu werden. Die synchronisierte Wendeschaltung Electronic Quick Reverse (EQR) erleichtert den schnellen Richtungswechsel – dies ist von enormer Bedeutung zum Beispiel beim Räumen von Parkplätzen oder beim Freischaukeln in extremem Terrain unter schwierigsten Bodenverhältnissen. Letztlich hilft auch die Vielfalt der lieferbaren Lenkungsarten dabei, Probleme zu meistern. Neben der Vorderradlenkung sind es die Allradlenkung und der „Hundegang”, bei dem alle Räder parallel stehen.

Die hohe Tragfähigkeit der Vorderachse, die gute Sicht auf die Geräte und die kompakten Abmessungen geben den Unimog gegenüber einem Großserien-Lkw der Kategorie bis 18 Tonnen Gesamtgewicht einen klaren Vorsprung, da der Lkw nicht über die spezielle Motorcharakteristik verfügt und zudem aufwändige Nachrüstungen zum Geräteantrieb sowie auf Single-Bereifung hinten nötig macht.

Der Unimog-Fahrer und der Beifahrer können sich am guten Standard des Komforts und der Bedienfreundlichkeit erfreuen, die der eines „großen Lkw” in nichts nachstehen. Die leistungsstarke Heizungs- und Klimaanlage, der ergonomisch optimierte Arbeitsplatz und die elektronisch automatisierte Schaltung (AutomaticShift) sind Bausteine aus der Lkw-Großserie, von denen die seit dem Jahr 2002 im Lkw-Werk Wörth produzierten Unimog-Geräteträger aus der Produktlinie U 300 – U 500 profitieren. Einmalig ist die VarioPilot-Wechsellenkung, denn das Fahren und Bedienen des Unimog mit einer vorgebauten Schneefräse vom rechten Platz aus kann unter schwierigen Umständen von großem Vorteil sein.

Der Unimog spielt hier zudem seine Vielseitigkeit im Geräteeinsatz über das ganze Jahr hinweg aus: Über die Schnellwechsel-Vorrichtung ist die Fräse schnell beispielsweise gegen eine Mähkombination ausgetauscht. Der Ganzjahreseinsatz ist der große Trumpf des Unimog bei allen wirtschaftlichen Überlegungen der Betreiber - Arbeiten nach Saison gestalten nun einmal den Dienstplan aller Kommunen, Straßenmeistereien und privaten Dienstleister. Schneepflug und Streuautomat, Holzhäcksler, Geräte zur Gehölzpflege oder aufwändige Mähkombinationen, Kehraggregate, Waschgeräte für Leitpfosten oder Tunnelwände oder einfach zwei schwere Anhänger für den Transport - in diese illustre Reihe anspruchsvoller An- und Aufbaugeräte reihen sich die Produkte für die rotierende Schneeräumung ein und komplettieren den Ganzjahreseinsatz des Unimog als Geräteträger. Alle An- und Aufbaugeräte haben eine Prüfung bei DaimlerChrysler durchlaufen und sind für den Einsatz mit den Unimog-Geräteträgern U 300 – U 500 abgenommen worden.

 

Die Unimog-Anbaugeräte für Einsätze in der rotierenden Schneeräumung - kleine Typenkunde
  • Doppel- und Seiten-Schneeschleudern, Schneefräsen und Schneefrässchleudern im Einsatz auf dem Großglockner-Pass

Großen Schneemassen - etwa auf Straßen im Hochgebirge oder Strecken mit Schneeverwehungen sowie auf sensiblen Flächen wie Flughäfen - erfordern schweres Werkzeug. Dieses Werkzeug braucht Kraft, damit Schneefräsen, Schneeschleudern und Frässchleudern ihre Aufgaben erfüllen können. Die hohe Kunst der Umsetzung dieser Kraft, wie sie die Mercedes-Benz Unimog der Produktlinie U 300 – U 500 liefern und zum Antrieb derartiger Hochleistungs-Geräte zur Verfügung stellen, beherrschen die Hersteller dieser hochspezialisierten An- und Aufbaugeräte von Grund auf. Einige befassen sich schon seit Jahrzehnten damit.

Es geht dabei um die wirkungsvolle, schnelle und rentable Beseitigung von meterhohen Schneeverwehungen und vereisten Schneewällen am Straßenrand sowie um den rationellen Abtransport der geräumten Schneemassen - nicht nur in Katastrophenfällen nach einem plötzlichen Wintereinbruch, sondern auch in der täglichen Winterdienst-Routine. Was nämlich der Schneepflug an den Straßenrand gedrückt hat, kann in den meisten Fällen dort nicht liegen bleiben. Auf Brücken, entlang von Lärmschutzwällen, in Randbereichen von Kurven, an Kreuzungen und Einmündungen ist dafür schlichtweg kein Platz. Tauwasser aus Schneewällen kann beispielsweise über Nacht die Straßen erneut vereisen lassen, sie müssen folglich schnellstens entfernt werden. Wo es geht, wirft der Unimog den Schnee mit einer Schneefräse aufs freie Feld aus; wo dies nicht möglich ist, füllt er das Räumgut auf Lkw, die es zu speziellen Lagerplätzen bringen.

Schnee verharscht und vereist schnell, Schnee in Lawinenabgängen kann zudem Steine und Äste enthalten. Die Geräte der rotierenden Schneeräumung verlangen also - zusammen mit dem Trägerfahrzeug – echte Extremleistungen. Kennwerte der Geräte in der rotierenden Schneeräumung sind die Räumbreite, die Räumhöhe, die Wurfweite und die Höhe der aufgenommenen Kraft. Prinzipiell werden dabei vier Arten von Geräten unterschieden.

Die Gerätetypen in der rotierenden Schneeräumung

Schneeschleudern schieben ein quer zur Fahrtrichtung angebrachtes Schleuderrad in den Schnee. Es hat beispielsweise einen Durchmesser von rund 1000 mm. Es erfasst den Schnee und zieht ihn durch die Schleuderbewegung in den Auswurfbecher am Auswurfkamin. Seiten-Schneeschleudern haben nur eine Schleuder und bekommen von einem daneben angebrachten Zuführpflug das Räumgut zugeleitet, Doppel-Schneeschleudern verfügen über zwei Schleudern nebeneinander. Die Räumbreite beträgt in beiden Fällen rund zwei Meter, die Seiten-Schneeschleudern zählen dabei zu den Halbprofilgeräten, die Doppel-Schneeschleudern zu den Vollprofil-Geräten. Schneeschleudern finden Anwendung bei Pulverschnee und Nassschnee sowie für die Beseitigung von Randwällen. Sie können aber auch mit einem zusätzlichen Vorschneidepropeller versehen werden, um die Schneemengen zu zerstäuben.

Schneefräsen haben eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Frästrommel von stattlichem Durchmesser, beispielsweise 1000 mm. Die über die ganze Fahrzeugbreite reichende Trommel ist mit abstehenden Fräsmessern besetzt, die so geführt sind, dass beim schnellen Drehen der Schnee erfasst und über den Auswurfbecher in das Gerät eingezogen und schließlich dem Auswurfkamin zugeführt wird. Die Drehbewegung reicht aus, um den Schnee über den Auswurfkamin auszuwerfen. Schneefräsen erreichen ein Räumbreite von gut 2 600 mm. Es gibt sie mit offener und geschlossener Trommel. Ihr Kerngebiet sind Nassschnee und Eisschnee, auch wenn dieser Fremdkörper enthält. Fräsen mit offener Trommel eignen sich außerdem für Verwehungen. Seitenschneefräsen haben eine schmalere, auf der rechten Seite montierte Trommel, bekommen den Schnee aber über einen mit laufenden Pflug zugeführt. Auf diese Weise erreichen sie dieselbe Räumbreite wie die große Fräse. Nassschnee, Eisschnee und Randwälle sich ihre bevorzugten Einsatzfelder.

Schneefrässchleudern zeichnen sich dadurch aus, dass sie genauso gute selbstschneidende Eigenschaften wie Schneefräsen haben und dabei gleichzeitig die großen Wurfweiten von Schneeschleudern erreichen. Der Grund: In der Mitte arbeitet ein Schleuderrad zur Beschleunigung des Auswurfs, daher erreichen Schneefrässchleudern besonders hohe Wurfweiten. Außerdem sind an der Frästrommel freistehende, stark gezahnte Fräswedel angebracht. Diese zerspanen den Schnee, der deshalb mit weniger Widerstand durch das Gerät gedrückt werden kann.

Kurzer Blick in die Geschichte

Angetrieben werden Schneefräsen und Schneeschleudern in der Regel über die Zapfwelle des Trägerfahrzeuges. Das war jedoch nicht immer so. Auch der Unimog konnte in seinen frühen Jahren nicht mit ausreichender Motorkraft dienen, so dass ein eigener Antrieb der Fräse unerlässlich war - in vielen Fällen übrigens mit einem Industriemotor von Daimler-Benz. Erste Schneefräsen auf einem ganz frühen Unimog-Trägerfahrzeug trugen das gewaltige Aggregat auf der Ladefläche, und mangels Zapfwelle musste die Antriebswelle durch die Fahrerhaus-Rückwand und die Frontscheibe hindurch zur Fräse geführt und dort um 90 Grad nach unten gewinkelt werden - ein technisches Abenteuer mit zunächst durchaus zufrieden stellendem Ergebnis.

Die Tüftler aus der Geräteindustrie fanden bald bessere Lösungen; aber erst mit wachsender Motorleistung des Trägerfahrzeuges und der Einführung der Zapfwelle zum Geräteantrieb etwa ab Mitte der fünfziger Jahre wurden für die meisten Schneefräsen die Separat-Motoren überflüssig. Oberhalb der Unimog-Klasse gibt es noch leistungsfähigere Schneeräumgeräte in Gestalt spezialisierter Einzweckmaschinen – und in vielen Fällen finden auch hier Einbaumotoren von Mercedes-Benz Verwendung.

Die Exponate am Großglockner-Pass

Die Seitenfräse SF-Z der Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik GmbH in St. Blasien im Schwarzwald, angebaut an einen U 400, ist ein Beispiel für den effektiven und rationellen Einsatz rotierender Schneeräumgeräte, wenn die Bedingungen extreme Verhältnisse wie Verwehungen oder komplett zugeschüttete Straßen nicht einschließen. Alles andere bewältigt die Seitenfräse souverän, die Beseitigung von Randwällen ist ihr Spezialgebiet. Das liegt an der Bauart der Seitenfräse, die durch eine Frästrommel etwa in halber Fahrzeugbreite und einen Zuführpflug charakterisiert wird. Die Trommel hat dadurch die passende Größe, um Randwälle anzugehen, während der Zuführpflug den Straßenbereich unmittelbar neben den Randwällen sauber hält. Dies ist ein sehr häufiger Einsatz im Winterdienst, weil Randwälle unweigerlich nach mehreren Räumungsvorgängen mit Schneepflügen anfallen. Die Schmidt-Seitenfräse bietet eine Räumbreite von 2 400 mm, wenn der Zuführpflug voll ausgenutzt wird. Die Frästrommel hat den üblichen Durchmesser von 1000 mm und ist in geschlossener Bauweise ausgeführt. Das lässt sie problemlos Pulverschnee beseitigen, und auch bei Nassschnee und Eisschnee sind - neben der Beseitigung von Randwällen - die Ergebnisse besonders gut. Die Vorbauhöhe der Seitenfräse beträgt 1350 mm. Je nach verwendeter Drehzahl an der Zapfwelle schafft sie eine Wurfweite von 7 m oder 18 m.

Die Schneefräse VF-Z der Schmidt Winterdienst und Kommunaltechnik GmbH, die ebenfalls an einem Unimog U 400 montiert ist, zeigt die Wirkungsweise und den hervorragenden Wirkungsgrad einer Fräse, deren Trommel - wie bei der Seitenfräse - einen Durchmesser von 1000 mm hat und über die ganze Fahrzeugbreite reicht. Das ergibt eine Räumbreite von maximal 2600 mm, wobei hier im Gegensatz zur Seitenfräse über die ganze Breite hinweg gefräst wird. Das macht die Fräse gut geeignet für die Beseitigung von Verwehungen. Aber auch für die Öffnung zugeschütteter Straßen ist sie bedingungslos einsetzbar.

Die Schmidt-Fräse VF-Z hat eine geschlossene Trommel, die aus Gründen der Konstruktion in sich noch einmal geteilt ist und über eine rechte und eine linke Antriebsachse verfügt. Ein Kegel-Stirnradgetriebe gibt die von der Zapfwelle abgenommene Kraft an den Frästrommel-Antrieb weiter. Das Stirnradgetriebe hat dabei die Aufgabe, die Drehzahl der Zapfwelle in die Drehzahl für die Frästrommel umzuwandeln. Und die ist hoch, denn bis zu 150 kW können an der Zapfwelle abgenommen werden. Die maximale Wurfweite liegt bei 20 m. Der Auswurfkamin lässt sich um 360 Grad drehen. Alternative zum mittig angebrachten Auswurfkamin sind auch zwei seitlich platzierte Kamine lieferbar. Zu einem optimalen Räumergebnis trägt auch der über einen Hydraulikzylinder betätigte Querneigungs-Ausgleich bei.

Beschädigungen vor allem beim Anfahren durch große Steine oder einen nicht beachteten Bordstein vermeidet die mechanische Abschervorrichtung. Herbei handelt es sich um eine Art Sollbruchstelle: Beim Auftreffen auf ein Hindernis bricht ein Bolzen, und die Verbindung zwischen Antriebswelle und Trommel wird so planmäßig getrennt. Ein neuer Bolzen kann dann vom Fahrer mit wenigen Handgriffen eingesetzt werden. Diese Fräse ist wie die anderen Geräte aus dem Schmidt-Winterdienst-Programm speziell auf den Unimog abgestimmt worden. Die Verbindung zum Fahrzeug stellt eine Drei-Lenker-Hubeinrichtung her. Der An- und Abbau erfolgt in kurzer Zeit über die Schnellwechsel-Vorrichtung.

Die Frässchleuder FS 105 der Schmidt Winterdienst und Kommunaltechnik GmbH bildet zusammen mit dem Unimog-Trägerfahrzeug U 500 eine ganz auf Hochleistung ausgelegte Kombination. Schwierigste Anforderungen in punkto Leistung, Schneehöhe und Schneebeschaffenheit sind die Domäne dieser Frässchleuder. Die Beseitigung von Eisschnee mit Fremdkörpern, von Verwehungen und von Randwällen, die Straßenöffnung, aber auch die Räumung von Nassschnee und Eisschnee gehören dazu. Dabei kommt die Frässchleuder mit weniger Kraft aus als eine Schneefräse, denn sie nimmt an der Zapfwelle maximal 110 kW ab. In ihrer möglichen Räumbreite (2500 mm) ähnelt sie der Fräse, ebenso im Gewicht (bis 1600 kg). Die hohe Leistung kommt zustande durch das in der Mitte der beiden Trommeln angebrachte, schnell laufende Schleuderrad. Dies sorgt für einen schnellen, präzisen und weiten Auswurf des Schnees. Die Frästrommeln sind gezahnt und zerspanen den Schnee wirkungsvoll. Außen sind Seitenschleudern angebracht, die seitlich den Schnee bearbeiten. Das erhöht die Lenkbarkeit in Kurven. Eine Räumhöhe von bis zu 1 070 mm kann mit der Frässchleuder FS 105 erreicht werden.

Eine sehr robuste Bauweise kennzeichnet dieses Gerät. Die Frästrommeln sind der Mitte und an den Außenlagerungen stabil gelagert. Die äußeren Abstützungen sind in die Räumkontur versenkt, um den Schubwiderstand gering zu halten. Die Frästrommeln haben Nocken-Schaltkupplungen als Sicherung gegen Fremdkörper. Schließlich verfügt der Schleudervorbau über eine weit gehende Querneigung zur Anpassung der Frässchleuder an das Geländeprofil. Wichtige Funktionen sind dabei in den Auswurfkamin integriert worden. Hier lässt sich nicht nur die Wurfweite verändern, sondern auch der Schneestrahl bündeln und gezielt ablegen, zum Beispiel um einen Lkw zu beladen. Die Wurfweite ist respektabel, maximal 40 m sind möglich. Häufiger ist in der Praxis aber die dosierte Ausbringung über kürzere Distanzen gefordert.

Die Doppel-Schneeschleuder HS 240 Z der Beilhack Systemtechnik und Vertriebs GmbH aus Raubling bei Rosenheim ist für extreme Einsatzbedingungen konzipiert. Zur Freiräumung des Großglockner-Passes ist sie an einem U 400 angebaut worden. Nebeneinander stehen die zwei Wurfräder und nehmen - in Position quer zur Fahrtrichtung - den Schnee auf. Dieser wird anschließend dem zentralen Schacht zugeführt, durch den der Schnee ausgeworfen wird. Dazu arbeiten die Wurfräder gegenläufig. Das nach dem “Beilhack-Hohlschleudersystem” gebaute Gerät - dies nimmt Bezug auf die spezielle, sehr günstige Ausformung der Wurfradschaufeln - hat eine Räumbreite von 2400 mm. Die Räumhöhe beträgt 1300 mm, die Wurfweite liegt bei rund 20 m. Der Auswurfkamin lässt sich über einen hydraulischen Drehkranz um 270 Grad drehen, so dass der Schnee in jede gewünschte Richtung ausgeworfen werden kann. Die Verstellung wird vom Fahrerhaus aus gesteuert.

Aber auch geringe Schneehöhen können in der Praxis eine Rolle spielen. Statt des Auswurfkamins lässt sich auch ein Verladekamin aufsetzen, mit dem beispielsweise Lkw beladen werden können. Dazu hat die Beilhack-Doppelschneeschleuder weit ausgreifende Wurfradspitzen, die kaum eine Fläche unbearbeitet lassen und so auch geringe Mengen zuverlässig aufnehmen können. Die stabile Stahlblechkonstruktion ist so ausgeformt, dass sie für ein sauberes Räumprofil sorgt: Die rechteckige Schneeführung mit unten leicht abgeschrägten Ecken und zwei seitlichen Schneidemessern sorgt dafür.

Die effiziente Beseitigung von Schneeverwehungen ist das Element dieses Gerätes. Außerdem ist es aber auch besonders geeignet für die Räumung von Pulverschnee und Nassschnee. Bei Abdeckung einer Schleuder durch einen Rafferpflug ist die Beilhack-Doppelschneeschleuder auch zur Beseitigung von Randwällen eine geeignete Lösung. Dabei lässt sich der Pflug mit wenigen Handgriffen vor das linke Wurfrad setzen. Zur Bearbeitung von besonders festem Schnee können auf den Wurfradnaben spezielle Vorschneide-Propeller eingesetzt werden.

Von noch größerem Kaliber ist die Doppel-Schneeschleuder HS 272 Z von Beilhack, die ebenfalls bei der Räumung des Großglockner-Passes an einem Unimog U 500 zum Einsatz kommt. Die Ziffer bezeichnet die Räumbreite, in diesem Fall also 2700 mm. Bei diesem rotierenden Schneeräum-Gerät ist einfach alles auf Höchstleistung ausgelegt: Die maximale Wurfweite liegt bei 40 m, und auch die Räumleistung ist höher als bei der HS 242. Angebaut ist sie nicht ohne Grund am leistungsstärksten Vertreter der Geräteträger-Baureihe U 300 - U 500, denn für ein 2 000 kg schweres Vorbaugerät muss selbst der Unimog seine ganze Nutzlast an der Vorderachse aufbieten.

Von der Firma Beilhack stammt noch ein weiteres Gerät: Die Seitenschleuder HS 20, montiert auf einem Unimog U 400, bringt alle Voraussetzungen für ein schnelles und effektives Beseitigen von Randwällen mit. Zusammen mit dem Rafferpflug ergibt sich die stattliche Räumbreite von 2 600 mm. Mit rund 1500 mm wird eine respektable Räumhöhe erreicht, und die Wurfweite reicht bis 25 m. Damit lassen sich Randwälle mühelos beseitigen, insbesondere wenn sie aus Pulverschnee und Nassschnee bestehen. In der Regel kann die Seitenschleuder aber auch bei festeren Schneeformen arbeiten, solange nicht ohnehin eine Seitenfräse benötigt wird. In der Konstruktion entspricht die Seitenschleuder der Doppelschleuder - mit dem Unterschied, dass von vornherein auf die zweite Schleuder verzichtet und der Rafferpflug fest montiert wird.

Kernstück der Schneefräse BFO 251 von Beilhack, hier angebaut an einen U 400, ist die auf guten Wirkungsrad hin ausgestaltete, einteilige Frästrommel mit einem Durchmesser von 800 mm. Die Räumbreite beträgt 2500 mm, in der Höhe erreicht sie 1300 mm. Prinzipiell ist die Fräse für alle Schneearten einsetzbar. Bevorzugte Einsatzbereiche sind jedoch das Räumen von Nassschnee und Eisschnee, das Beseitigen von Verwehungen sowie die Öffnung von zugeschneiten Straßen. In offener Bauweise eignet sie sich speziell für die Beseitigung von mit Fremdkörpern durchsetztem Eisschnee.

Die ganze Konstruktion ist auf Robustheit und stabile Bauweise ausgelegt. Die Frästrommel und deren Antriebselemente werden von der Frässchale getragen. Eine Gummischürze über die gesamte Breite des Geräts verhindert das Herausschleudern von Schnee, Eisteilen und kleinen Steinen. Der Auswurfkamin ist um 270 Grad drehbar. Gesteuert wird er über einen hydraulischen Drehkranz. Als Zubehör ist ein Verladekamin lieferbar. Das Heben und Senken der Fräse erfolgt über zwei stabile, doppelt wirkende Hydraulik-Zylinder, die ihre Kraft aus der Kommunalhydraulik des Unimog beziehen. Auch die Einstellung der Querneigung zur Anpassung an die Fahrbahn erledigen die beiden Hubzylinder. Aus derselben Beilhack-Baureihe stammen außerdem Seitenfräsen zum Beseitigen von Randwällen. Den An- und Abbau erleichtert das Schnellwechselsystem. Führungskrallen machen den Wechselvorgang sicher. Die Schwenkschrauben sind am Gerät unverlierbar angebracht und immer griffbereit.

Die Seitenwallfräse 1000/1400 von der Toni Kahlbacher GmbH & Co. KG in Kitzbühel, Österreich, ist an einem U 400 dargestellt. Sie ist von vornherein auf das schnelle Beseitigen von Seitenwällen ausgerichtet. Das zeigt sich an der offenen Bauweise der Trommel, denn auf Grund dieser Bauweise ist sie in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial. Die mittig mit Wurfschaufeln bestückte Frästrommel ist beidseitig gelagert und mittels Scherbolzen gegen Überlastung gesichert. Die Kraft aus der Zapfwelle nimmt eine Gelenkwelle auf und leitet sie über in ein im Ölbad laufendes Winkelgetriebe. Von dort treibt eine Kette die Frästrommel unmittelbar an. Zusammen mit dem Zubringerschild ergibt sich dabei eine Räumbreite von 2300 mm. Die Frästrommel selbst weist eine Breite von 1400 mm auf, der Durchmesser der Trommel beträgt 1000 mm - diese beiden Werte spiegeln sich auch in der Typbezeichnung wider. An maximaler Räumhöhe schafft die Seitenwallfräse von Kahlbacher 1400 mm. Die größte Wurfweite liegt bei 20 m.

Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die Fahrbahn ergibt ein optimales Räumbild. Höhenverstellbare Gleitkufen und Randabweiser mit Sicherheits-Abweisring tragen zur hohen Räumleistung bei. Dabei stehen verschiedene Auswurfkamine zur Wahl, bei denen die hydraulische Kaminverstellung stufenlos erfolgt. Auf der Liste für Zusatzausrüstung finden sich Schneeverladekamine und Stützräder, falls der Unimog einmal ohne Ballastierung eingesetzt werden soll.

Die Bauweise der offenen Frästrommel bevorzugt Kahlbacher auch bei seinen Frässchleudern. Die Frässschleuder KFS 750 - die Zahl 750 steht für den Wert in Millimetern beim Durchmesser von Frästrommel und Schleuderrad - ist ausdrücklich auch für den U 300 als kleinstem Trägerfahrzeug innerhalb der Unimog-Geräteträger-Baureihe U 300 – U 500 vorgesehen. Die offene Frästrommel erlaubt auch die Räumung von hartem und mit Fremdkörpern durchsetztem Schnee. Wurfrad und Frässchnecken sind dabei in ihrer Wirkungsweise exakt aufeinander abgestimmt. Die Frässchleuder ist in der Breite von 2200 oder 2500 mm lieferbar. An Räumhöhe schafft sie 1100 mm bei einer maximalen Wurfweite von 30 m. Der Durchmesser von Frästrommel und des in der Mitte laufenden Schleuderrades ist mit 750 mm niedriger als bei größeren Geräten. Dafür erreicht die Frässchleuder von Kahlbacher eine niedrigere Belastung der Vorderachse bei einem gleichzeitig niedrigen Gesamtgewicht der Gesamtkombination aus Trägerfahrzeug und rotierendem Räumgerät.

Der Antrieb des Wurfrades nimmt seinen Weg ab der Frontzapfwelle des Unimog über eine Gelenkwelle und ein Ölbad-geschmiertes Zahnrad-Kettengetriebe. Am Wurfrad ist eine Abscher-Einrichtung installiert, die die Arbeit unterbricht, ehe ein Schaden, etwa durch zu große Fremdkörper, entstehen kann. Eine solche Schutzeinrichtung haben auch die beiden Frässpiralen. Hydraulische Querneigungs-Einrichtung und Lagerung der Frässpiralen auf beiden Seiten optimieren die Räumleistung der vielseitig einsetzbaren Frässchleuder.

Der Auswurf ist auf alle Einsatzbedingungen vorbereitet. Verschiedene Auswurfkamine sowie die hydraulisch stufenlos verstellbare Kamin-Verschwenkung und die hydraulische Blenden-Verstellung sorgen dafür. Bedient wird alles vom Fahrerhaus aus, die Kraft nimmt sich das Gerät aus der Kommunalhydraulik des Unimog.

Die größere Variante aus der Kahlbacher-Baureihe - die Frässchleuder KFS 950 - weist in den meisten Punkten eine ganz ähnliche Technik auf wie die KFS 750. Allerdings ist sie deutlich größer dimensioniert und wird deshalb auch am U 500 vorgeführt. Die Frästrommel hat einen Durchmesser von 950 mm, das Schleuderrad von 900 mm. Die Räumbreiten liegen bei 2400 mm oder 2600 mm. Die Räumhöhe liegt bei 1300 mm, die Wurfweite reicht bis 30 m.

Eine Besonderheit der großen Frässchleuder von Kahlbacher stellt das asymmetrisch nach rechts gesetzte Wurfrad dar. Das bringt eine höhere Effektivität bei der Schneeaufnahme am rechten Fahrbahnrand und ermöglicht dem Fahrer eine bessere Sicht auf das arbeitende Gerät. Weitere Vorteile sind - dank des geringen Geräteüberhangs - ein günstiges Gewichtsverhältnis der gesamten Arbeitskombination sowie eine außerordentlich hohe Wendigkeit, wenn es einmal besonders eng zugeht

Quelle: DaimlerChrysler Media Services
Eingestellt: Klaus Kaffler

 

Bild: Stefan Fuchs

Stuttgart, 29.03.2004

Der Mercedes-Benz Unimog für die Bau- und Energiewirtschaft auf der Bauma 2004

  • Leistungsstarke Geräteträger U 300 – U 500
  • Hochgeländegängige Arbeits- und Transportfahrzeuge U 3000 – U 5000
  • Viel Power für leistungsstarke Geräte
  • Schnelles Umsetzen mit Kranaufbauten, Baggern und Heckladern
  • Arbeitskombinationen für den Straßenbau

Stuttgart, 29.03.2004

Die Anforderungen an Arbeitsmaschinen und Geräteträger in der Bau- und Energiewirtschaft sind eine Herausforderung, die der Unimog gerne annimmt. Auf der Bauma 2004 sind in Halle B4 und dem unmittelbar daran angrenzenden Freigelände insgesamt vier Unimog zu sehen, die als Geräteträger und hochgeländegängige Fahrgestelle beispielhaft für Einsätze auf der Baustelle, beim Hallen-, Montage- und Freileitungsbau sowie bei der Unterhaltung des Straßennetzes stehen.

Im harten Baustellen-Einsatz sind vor allem die Unimog-Geräteträger der Baureihe U 300 - U 500 höchst flexible selbstfahrende Arbeitseinheiten, die im Gegensatz zu Spezialmaschinen auf eigener Achse und mitsamt allen montierten Geräten mit normaler Straßengeschwindigkeit bis 85 km/h und angebauten Geräten zur Baustelle oder zum nächsten Einsatzort fahren. Und dies eventuell auch noch durch unbefestigtes Gelände hindurch, um dann am Einsatzort unter engsten Platzverhältnissen effizient und wirtschaftlich zu arbeiten. Dabei erleichtern zahlreiche Details wie vier An- und Aufbauräume, die integrierte Klimaanlage, die Telligent-Schaltung mit Tempomat, die Wechsellenkung VarioPilot, das automatisierte Schaltgetriebe "AutomaticShift" sowie die leistungsstarken Euro 3-Motoren die Arbeit erheblich. Der Großteil der Geräte, die auf der Bauma 2004 an den Unimog an- bzw. aufgebaut sind, wurde in enger Zusammenarbeit mit den Unimog-Geräte-System-Partnern gemeinsam entwickelt und erprobt.

Kranaufbauten

Wo immer schwere Lasten auf Baustellen hin und her und vor allem hinauf und hinunter transportiert werden müssen, findet der Unimog ein ideales Einsatzgebiet. Mit seinen kompakten Abmessungen ist er wendig und damit auch für ein enges Arbeitsumfeld geeignet. Vor allem die Unimog der Produktlinie U 300 – U 500 bieten eine Vielzahl von An- und Aufbaumöglichkeiten, beispielsweise für Kräne. Als Basis für den Kranaufbau dient ein einfacher, gerader Zwischenrahmen, der direkt auf den Unimog-Rahmen montiert wird. Integrierte Kranabstützungen finden dabei innerhalb der Fahrzeug-Außenkonturen Platz, und selbst mit einem aufgebauten Kran wird die Fahrzeug-Gesamtbreite von 2,15 m / 2,30 m nicht überschritten.

Eine weitere Möglichkeit ist die Kran-Montage direkt hinter dem Fahrerhaus, zum Beispiel in Kombination mit einem 3-Seiten-Kippaufbau. Als schnell wechselbare Einheit kann ein Kran aber auch auf mehrere Arten am Heck angebaut werden. Er wird entweder auf einem speziellen Krantragrahmen oder direkt an den Unimog-Anbaubeschlägen montiert und über die hinteren Steckkupplungen der Unimog-Arbeitshydraulik betrieben. Bei am Heck angebauten Kränen bleibt die Anhängekupplung zugänglich, so dass zusätzlich marktübliche mehrachsige Anhänger oder Zentralachs-Anhänger gezogen werden können. In der Fahrzeugmitte aufgebaute Kräne können zusätzlich mit Seilwinde und Bergstütze kombiniert werden. Die Bergstütze sorgt dafür, dass die hohe Zugkraft der Seilwinde abgesetzt werden kann, ohne dass sich der Unimog auf das Objekt zu bewegt.
Auf der Bauma 2004 zu sehen ist auf dem Mercedes-Benz-Stand in Halle B4 ein in der Farbe astralsilbermetallic lackierter Unimog U 4000 Doka (Doppelkabine) aus der hochgeländegängigen Fahrgestell-Produktlinie U 3000 – U 5000 mit dem 4-Zylinder-Turbodiesel-Direkteinspritzer OM 924 LA, einer Motorleistung von 160 kW/218 PS, einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von 8,5 t und einem Radstand von 3 850 mm. Telligent-Antriebsmanagement und zuschaltbarer Allradantrieb sind Serienstandard. Das Fahrzeug ist zudem mit der Reifendruck-Regelanlage "tirecontrol" ausgerüstet. Damit kann während der Fahrt der Reifendruck den jeweiligen Gelände- und Bodenverhältnissen angepasst werden: Wird der Luftdruck abgesenkt, verhindert dies das Einsinken der Räder in weichem Untergrund; gleichzeitig wird die Traktion erhöht und somit das Festsitzen des Fahrzeugs vermieden. Der Unimog U 4000 Doka ist auf der Bauma 2004 mit einer Arbeitskombination des Unimog-Geräte-System-Partners Werner zu sehen. Diese besteht aus einer Front- und einer Rahmenwinde, einem am Rahmen montierten Schweiß- und Drehstromgenerator sowie einem hinter dem Fahrerhaus auf dem Rahmen montierten Palfinger-Ladekran des Typs PK 9501. Diese Kombination ist für Einsätze als Servicefahrzeug im Tagebau bzw. in der Energiewirtschaft sowie als Arbeitsgruppen-Fahrzeug auf Großbaustellen oder im Rohrleitungsbau prädestiniert.
Auf dem Mercedes-Benz Freigeländestand ist ein weiterer Unimog des Typs U 500 aus der geländegängigen Geräteträger-Baureihe U 300 – U 500 mit der leistungsstärksten Variante des 6-Zylinder-Turbodiesels OM 906 LA (205 kW/280 PS Motorleistung), 15 t zGG und dem langen Radstand von 3 900 mm zu finden. Das Fahrzeug verfügt über das Elektronisch Automatisierte Schaltgetriebe "AutomaticShift", das sichere und bequeme Schaltvorgänge ohne Kupplungsbetätigung ähnlich einem Automatikgetriebe ermöglicht. Dieser Unimog-Geräteträger ist mit einem Hiab-Kran des Typs XS 288 mit einem Arbeitskorb und einer Frontseilwinde des Typs F 50.1 ausgerüstet. Die An- und Aufbaugeräte dieser Arbeitskombination, die vor allem im Hallen- und Freileitungsbau sowie bei Zimmereibetrieben und Montagefirmen zum Einsatz kommt, stammen von den Unimog-Geräte-System-Partnern Partek Cargotec und Werner.

 

 

 

 

 

Bagger und Hecklader-Aufbauten

Für Erdaushub-Einsätze mit unterschiedlichsten Baggertypen ist zuallererst die Schnellfahreigenschaft der Unimog U 300 – U 500 sowie deren Geländegängigkeit entscheidend. Gleichzeitig können Anhänger mitgeführt und damit notwendige Materialien, Werkzeuge oder Aushub transportiert werden. Die Unimog-Geräteträger lassen sich mit Baggern kombinieren, die Schaufel-Reichweiten bis 6,5 m haben. Grabtiefen von bis zu 3,8 m sind möglich bei gleichzeitig wirkenden Reißkräften von maximal 2 000 daN (Losbrechkraft: 4 000 daN). Einsatzgebiete für die Unimog U 300 – U 500 mit Baggern bzw. Ladern im Heckanbau oder auf dem Unimog-Rahmen aufgebauten Hochleistungsbaggern mit Stützfüßen finden sich neben den Baustellen auch in der Wasserwirtschaft zum Ausheben von Gräben, bei Wasserrohrbrüchen oder als Mobilbagger für Energieversorgungs-Unternehmen.

Beispielhaft steht auf der Freifläche vor der Halle B4 ein Unimog-Geräteträger U 400 mit kurzem Radstand (3 080 mm), 12,5 t zGG und der 170 kW/230 PS starken Leistungsvariante des OM 906 LA, der mit einem auf dem Unimog-Rahmen montierten Aufbaulader des Typs M 213 der Firma Ematec und einem Werner-Vorbaukompressor an der Fahrzeugfront ausgerüstet ist und vor allem in der Wasserwirtschaft, bei Stadtwerken und im Rohrleitungsbau zum Einsatz kommt.

Straßenunterhaltung

Beim Einsatz mit Erdhobeln, Asphaltfräsen, Kehrmaschinen etc. im Straßen- und Wegebau bieten die Unimog U 300 – U 500 einen groß dimensionierten Anbauraum zwischen den Achsen. Der Tank kann dabei ab Werk auf die linke Fahrzeugseite versetzt werden, so dass rechts ein vergrößerter Aufbauraum für den Geräteanbau direkt am Fahrzeugrahmen vorhanden ist. Die hohe Antriebsleistung des Motor-Nebenabtriebs von über 100 kW reicht aus, um Hydromotoren von Asphaltfräsen oder anderen leistungsintensiven Straßenbaugeräten anzutreiben. Die dafür erforderlichen niedrigen Geschwindigkeiten von 150 m/h kann der Unimog bei voller Motorleistung mit seinen Kriechgängen einfach realisieren. Die auf Wunsch verfügbare Wechsellenkung VarioPilot verleiht dem Fahrer die bestmögliche Sicht auf die Fräse. Die serienmäßige Klimaanlage sorgt auch bei sehr langsamen Arbeitsgeschwindigkeiten und hohen Antriebsleistungen für angenehme Temperaturen.

In der Halle B4 steht ein Unimog U 400 mit langem Radstand (3 600 mm) und 12,5 t zGG stellvertretend für eine solche Arbeitskombination, deren Haupteinsatzgebiet in der Straßenunterhaltung und –instandsetzung liegt. Das Fahrzeug verfügt über den 6-Zylinder-Turbodiesel OM 906 LA in der Leistungsvariante mit 170 kW/230 PS und ist mit dem über einen CAN-BUS gesteuerten AutomaticShift-System sowie der Wechsellenkung VarioPilot ausgerüstet. Die Gerätekombination stammt vom Unimog-Geräte-System-Partner Söder: Vorn montiert ist eine Bankettfräse, am Heck sitzt ein Plattenverdichter, seitlich am Rahmen arbeitet eine Asphaltfräse, und auf der Pritsche kann noch ein Wasserfass mit einem Volumen bis 2 000 Litern mitgeführt werden. Der Geräteantrieb für die Asphaltfräse und den Plattenverdichter erfolgt über eine spezielle Söder-Leistungshydraulik. Die Bankettfräse wird über die Frontzapfwelle des Unimog angetrieben.

 

Quelle: DaimlerChrysler Media Services
Eingestellt: Klaus Kaffler

News-Ticker 2003

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